#bloggerfuerfluechtlinge unterstützen Krefeld

Raum für Hilfe – Unterstützung für Flüchtlinge in Krefeld – so heißt ein Hilfsprojekt, mit dem der Flüchtlingsrat Krefeld aktuell auf betterplace.org Spenden sammelt. Bisher arbeiten die Ehrenamtler ohne eine eigene Anlaufstelle, ohne feste Adresse. Da der Flüchtlingsrat die wichtigste Institution ist, die das große bürgerschaftliche Engagement der Krefelder koordiniert, und gleichzeitig immer mehr Menschen aus den Krisengebieten der Welt an den Rhein kommen, soll und muss sich das schnell ändern. Um also eine angemessene Versorgung der Flüchtlinge zu gewährleisten, braucht der Flüchtlingsrat dringend geeignete Räumlichkeiten. Daher der Spendenaufruf, dem schon viele Leute gefolgt sind, 73 % der benötigten Summe sind bisher zusammen gekommen.
5.100 Euro konnten dazu Blogger für Flüchtlinge beisteuern, die erst wenige Tage alte Aktion, an der sich inzwischen über 1.700 Menschen beteiligen. Ich bin gerne Teil dieser großen, kraftvollen Gemeinschaft – und dokumentiere mit Hilfe dieses Artikels, was mit dem gespendeten Geld in Krefeld geschehen soll. Dazu habe ich mit Saskia Wolff, die u.a die Facebookseite des Flüchtlingsrats betreut, das folgende Interview geführt.

Ich habe gelesen, dass Ihr inzwischen geeignete Räumlichkeiten gefunden habt und durch die Spenden Miete und Nebenkosten für 1 Jahr schon gesichert sind. Wie genau sehen die Räume aus und wo befinden sie sich?
Saskia: Die Räume befinden sich am Rand der Krefelder Innenstadt, sind also gut zu erreichen. Sobald der Mietvertrag unterschrieben ist, geht es an die Renovierung und Ausstattung der Räumlichkeiten, so dass wir zügig einziehen und mit der Arbeit vor Ort beginnen können.

Was wird der Flüchtlingsrat in der Anlaufstelle anbieten können?
Saskia: Wir wollen dort Begegnung und Austausch zwischen Krefeldern und geflüchteten Menschen ermöglichen, Sprachkurse, Hausaufgabenhilfe und kreative Angebote anbieten und möglichst auch Beratungsarbeit leisten. Außerdem erhoffen wir uns, durch eine feste Anlaufstelle auch die Arbeit der Ehrenamtler noch besser und effektiver koordinieren zu können.

Ab wann wird es soweit sein?
Saskia: So schnell wie möglich! Im Moment werden die letzten Details noch verhandelt, regelmäßige Infos findet man auf unserer Facebook-Seite oder der betterplace-Projektwebseite.

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Mein Eindruck ist, dass sich viele Menschen am Niederrhein gerne in der Flüchtlingsarbeit engagieren möchten, es aber oft an konkreten Strukturen mangelt. Wie koordiniert Ihr das in Krefeld?
Saskia: Die Anzahl der Hilfsangebote ist zum Glück riesig! Da wir alle ehrenamtlich arbeiten, kann es aufgrund dieser Menge an Angeboten manchmal leider etwas dauern, bis alle eine Rückmeldung bekommen. Der Flüchtlingsrat hat bereits mehrere Einsteiger-Seminare für Interessierte angeboten, die sehr gut angenommen wurden. Hieraus sind dann weitere konkrete Hilfsprojekte entstanden, zum Beispiel auch die Crowdfunding-Aktion. Da der Flüchtlingsrat Krefeld bisher ja keine eigenen Räumlichkeiten hat, ist die Koordination nicht ganz einfach, das ändert sich hoffentlich mit den neuen Räumen, denen wir dank #bloggerfuerfluechtlinge so einen Riesenschritt näher gekommen sind.

Was ist dabei die größte Herausforderung? Was sagt Ihr den Menschen, die noch zögern? Wie kann man in Krefeld aktuell am besten helfen?
Saskia: Eine Herausforderung ist sicherlich wie oben schon erwähnt eine schnelle Koordination der Hilfe, um die Situation der Flüchtlinge ganz konkret zu verbessern. Dringend benötigt wird privater Wohnraum, wer den anzubieten hat, kann sich direkt beim Gebäudemanagement der Stadt Krefeld melden.
Helfen kann man auf viele verschiedene Arten: von Sachspenden über ehrenamtliche Mitarbeit in den Organisationen oder in den einzelnen Projekten. Infos darüber findet man auf der Seite der Stadt Krefeld, über die Caritas, das Frewilligenzentrum oder den Flüchtlingsrat. In Krefeld gibt es auch noch einmal wöchentlich abends das Café Sarah, ein Willkomenscafé, da kann man auch einfach mal hingehen und mit den Gästen ins Gespräch kommen.
Akute Aufrufe, wenn etwas schnell und dringend benötigt wird, starten wir über Facebook.
Grundsätzlich hilft es aber auch schon, Haltung zu zeigen, den Mund auf zu machen und klar und deutlich  Position zu beziehen für einen menschlichen und willkommenheißenden Umgang mit  Flüchtlingen.

Zum Abschluss eine persönliche Frage: Was ist Dein eindrücklichstes Erlebnis, dass Du während deines Engagements der letzten Wochen gemacht hast?
Saskia: Für mich persönlich war die Anzahl und Selbstverständlichkeit der Hilfsangebote sehr beeindruckend. Dass helfen und Haltung zeigen glücklicherweise ansteckend zu sein scheint und dass viele einzelne schon mit kleinen Dingen einen großen Unterschied machen können.

Danke Saskia für Deine Offenheit. Ich werde für „Blogger für Flüchtlinge“direkt aus Krefeld berichten, wenn der „Raum für Hilfe“ eröffnet wird. Bis dahin können alle, die guten Willens sind, ihren Wohlstand sinnvoll einsetzen und spenden. Jeder Euro hilft – danke!


2 Kommentare on “#bloggerfuerfluechtlinge unterstützen Krefeld”

  1. […] Der Nachfolgende Text stammt von Jörg und ist im Original auf dessen Blog zu finden. […]

  2. […] Sämtliche Einnahmen aus dieser Spenden-Aktion werden wir komplett und ohne Abzüge an die Aktion #bloggerfuerfluechtlinge spenden. Dort werden die Spenden für die Organisation von verschiedensten Hilfsprojekten genutzt (z.b. Raum für Hilfe – Unterstützung für Flüchtlinge in Krefeld) […]


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