Olfaktorische Dominanz

Beim Wasserlassen
der unerträgliche Gestank
nach giftiggrüner
Spargelvöllerei

Der Mann mit dem Bauchladen
voller 1000jähriger Eier
im Zug
zwischen Hue und Nha Trang

Ein vergessenes Ferment
im Garagenregal
fast fliegt der Deckel vom Schraubglas
bei Berührung

Mein erster und einziger
mäuselnder Wein

Oder Weihnachten 1981
Im Treppenhaus einer Kölner Mietskaserne
verteilt eine erzürnte Bewohnerin
eine Dose Surströmming
mit dem Ergebnis
fristloser Kündigung

(Geschrieben für und gelesen beim 2. Kölner Food Reading Festival. Foto: Carmen Hillebrand)


3 Kommentare on “Olfaktorische Dominanz”

  1. Thea sagt:

    Oh ja.

  2. kormoranflug sagt:

    Fermentiertes soll ich meiden…dabei schmeckt es so lecker.

  3. AdPoint GmbH sagt:

    Hallo,
    das ist ein sehr kreatives Gedicht. Man kann sich die Gerüche richtig gut vorstellen. Besser, als einem vielleicht lieb ist …
    Liebe Grüße, Felix von der AdPoint GmbH


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