Xiao Nan Gua Chao Fan Qie
Veröffentlicht: August 25, 2010 Abgelegt unter: Kulinarik | Tags: China, Coeur de Pirate, Ho Fu-Lung, Julien Dore, Ketchup, Tomaten, Umbrella, Zucchini Hinterlasse einen KommentarWas nichts anderes heißt als „Zucchini mit Tomaten“. Da dieselben ja momentan Hoch-Zeit feiern, aber zumeist standardisiert mediterran zubereitet werden, suchte ich eine Alternative und fand sie bei Ho Fu-Lung. Dessen 1993 im Berner Hallwag-Verlag erschienenes Werk „Aus Chinas Küchen“ ist bis heute mein liebstes Asia-Kochbuch.
An dieser Stelle starten Puristen gerne mal die Authentizitäts-Debatte – Hos Rezepte sind bestimmt europäisiert. Wer jedoch den Geruch von tausendjährigen Eiern oder die Vorliebe für Knorpel und Gekröse leidvoll erfahren hat, aber solcherlei nicht zu liebsten Sinnenfreuden zählt – muss dennoch nicht auf einen lehrreichen Zugang zu Chinas Küchen verzichten. Das heute nachgekochte Gemüsegericht ist zugegebenermaßen untypisch simpel, dennoch äußerst passend zum frischen Lieblingsbrot.
Anmerkungen des Kochs: Statt fünf Esslöffel Öl reichen zwei. Der Ketchup war natürlich selbstgemacht. Zucker habe ich keinen verwendet. Pfeffer = Cayenne. Das Öl zum Abschmecken enstammt Walnüssen.
Dazu höre ich einen der schlimmsten Ohrwürmer der Popgeschichte, hier aber in äußerst charmanter Interpretation der gerade extrem gehypten Coeur de Pirate aka Béatrice Martin aus Montreal. Unterstützt von Julien Doré.
Gegrilltes mit eigenem Ketchup
Veröffentlicht: August 2, 2010 Abgelegt unter: Kulinarik | Tags: Alt, Champagner, Ketchup, Lammbratwurst, Schumacher, Stautenhof, Thymian, Tzatziki, Vollkorndinkel Hinterlasse einen KommentarKlingt profan, ist aber einfach und gut. Nur dass dabei nicht Fleischiges oder Meerestiere im Mittelpunkt standen (obwohl Lachssteaks und frische Lammbratwurst vom Stautenhof über der Holzkohlenglut garten), sondern ein Tribut an die anwesenden Julian und Celina. Wenn Kinder Unbekanntes aufgetischt bekommen, auch wenn es spektakulär auf dem Grill raucht und brutzelt, brauchen sie als Entscheidungshilfe etwas bewährt Leckeres. Ketchup als Katalysator quasi. Eigentlich ist die rote Pampe so gar nicht meins, doch wagte ich eine Improvisation mit Tomate. Und die ging so:
Eine Schalotte feinstgeschnitten mit etwas Olivenöl bei milder Hitze in die Kasserolle geben, mit frischem Knoblauch ebenso verfahren. Mit weißem Balsamico und Riesling benetzen – aber erst, wenn der Topfinhalt weich ist, denn nun stoppt der Garprozess abrupt – und Flüssigkeit verdampfen lassen. Dann zwei Teelöffel Honig, einige zerkleinerte getrocknete Tomaten und eine Flasche (lt. Etikett 690 g) passierte Biotomaten hinzugeben und um die Hälfte reduzieren. Für den Feinschliff wenige schwarze Pfefferkörner in der beschichteten Pfanne erhitzen und dann mit grobem Meersalz mörsern und nach Gusto würzen. Eventuell noch etwas Cayenne zugeben. Den Herd auf Null fahren, den fast fertigen Ketchup aber auf der Platte belassen, denn nun wird mit einem Lorbeerblatt und ein bis zwei Zweigen Thymian aromatisiert. Wenn das Ganze abgekühlt ist, die Kräuter entfernen. Perfekt in Konsistenz, Farbe und Geschmack steht die Entscheidung fest: Nie wieder einen Cent verdient die H. J. Heinz Company an mir.
Der Erfolg war durchschlagend. Selbst die gesunden Sachen wie das dieses Mal mit dem Abrieb einer Zitrone veredelte Tzatziki, der Bauernsalat oder die Vollkorndinkel-Variante des No-Knead-Breads mundeten offensichtlich. Für den Freundeskreis gab’s Champagner und Schumacher dazu. Ein schöner Tag.
Dazu passt: Katharina Franck – Das finde ich schön