Restaurant Sonneck, Hinsbeck
Veröffentlicht: April 19, 2016 Abgelegt unter: Gedankenstrom | Tags: bib gourmand, franken, Hinsbeck, nettetal, Restaurant Sonneck 4 KommentareEin kurzer kulinarischer Hinweis für Niederrheinreisende und ein Tipp für diejenigen, die auch mal ein paar Kilometer zurücklegen für ein richtig gutes Essen: fahrt doch mal in den Naturpark Maas-Schwalm-Nette, an die Krickenbecker Seen, nach Hinsbeck. Gerade für Freunde der ländlichen Idylle und im Frühjahr besonders für Hobbyornithologen ist die Gegend ein Fest. Unweit der holländischen Grenze lässt sich formidabel radeln und wandern – und, ja, – überraschend gut speisen. Eine Vielzahl guter Gasthäuser und erquickend altmodischer Restaurants finden sich im Nettetal, von denen aber eines ganz besondere Erwähnung verdient: das Restaurant Sonneck.
Dort steht Bratenkönig Ernst-Willi Franken am Herd der besten Stube im Dorf. Vor allem im Sommer ist das Restaurant eine absolute Ausflugsempfehlung: Die Tische auf der Kräutergartenterasse gehören zu den idyllischsten, die ich im Umkreis kenne. Aber auch momentan, wo die beginnende Spargelsaison zumeist für Einheitskarten sorgt in der deutschen Gastronomie unterhalb des Sternenhimmels, wird hier wunderbar präzise gekocht. Einen Klassiker wie geschmorte Rinderbäckchen mit dicken Bohnen und Kartoffelpüree kann man nicht trefflicher zubereiten. Auch Spargel und Schinken wird man im Umkreis nirgendwo besser serviert bekommen. Ein vom Michelin mit dem Bib Gourmand völlig zurecht ausgezeichnetes Haus – und mittags leider viel zu oft fast leer. Ändert das, fahrt hin!
Lieblingsleber, Liebeslieder, Landleben
Veröffentlicht: Oktober 22, 2010 Abgelegt unter: Kulinarik, Musik | Tags: Altbierespuma, Bat for lashes, Beignets von der Kalbsleber, Chips for the Poor, Hinsbeck, The forest, Waldesruh Ein KommentarPassionensammelsurium. Provinzielle Musik mit Innereien. Überschriftenalliterationszentrifuge. „Thank god it’s friday“ und es wird endlich wieder mit Wasser gekocht. Bunte Brause bleibt dem lausigen Medienprekariat vorbehalten. „Ach geht ja nicht, laß bloß an, bin ja selber drin…“
Mittagessen gewesen. Leberknödelsuppe, Wildschweinragout, Weinschaumcreme.
Suppe versalzen. Ragout zu süß. Creme aus der Tüte. Dennoch: Glückslatenz. Mutiere noch zum Antroposophen. Der Himmel (Indersommer), die Erde (1a Traditionsgaststätte), dazwischen das wird schon. Beim nächsten Mal mit gesatteltem Gaul.
Landleben halt. Und nun zur Leber: Die geknödelte Suppeneinlage war essbar. Doch kann ich das besser. Heute also:
Beignets von der Kalbsleber mit lauwarmem Gurkengemüse und Altbierespuma. Dicke Hose, ich weiß. Aber eigentlich ein Blitzrezept, hat mich eine halbe Stunde gekostet. Und unendlichen sensorischen Nachhall eingebracht. Keine Fotos. Doch das ausführliche Rezept folgt.
Übrigens liebe ich es, wenn Lieblingskünstler beliebte Lieder ihrer Lieblingskünstler (nicht selten auch meiner) einspielen. Liebeslieder sind dies jedoch eher selten, oft eher düster-verschrobenes wie der The-Cure-Klassiker in der 2008er Version von Natasha Khan (aka Bat for Lashes): The forest; was zugegeben keinerlei Gedankenakrobatik bedurfte.
Noch abgründiger, kraftvoller, obskurer sind Chips for the Poor. Die Briten stehen allerdings nicht im Wald, sondern in einer nächtlichen Londoner Unterführung: