Dekabristen im Januar, ebenso Johannisbeeren

Portland, mal wieder. Ist ja fast schon unheimlich, dass das Panoptikum meiner Lieblingsbands offensichtlich vor einem so geringen Horizont sich abspielt, dass stets von neuem diese Traumstadt aus dem pazifischen Nebel auftaucht. Colin Meloy und seine durch und durch unprätentiöse Truppe haben mit „The king is dead“ soeben ein Album veröffentlicht, dessen Erfolg es ihnen schwer machen wird, den grundsympathischen Antistargestus noch lange durchzuhalten. Seit ich 2005 Picaresque (bezeichnenderweise auf dem Label Kill Rock Stars veröffentlicht) und den Übersong „Sixteen military wives“ hörte, bin ich Fan. Und froh, dass ich keine Plattenkritiken mehr schreiben muss. Ich mag und kann keine Distanz mehr wahren zu Dingen, die mich berühren.

Mit Indie-Folk in zugegeben wenig attraktiver Holzfällerhemdoptik bis an die Spitze der US-Charts zu gelangen, ist fast so revolutionär wie die Dinge, die sich momentan am Nil abspielen.

Dazu passt eine Süßigkeit, obschon die Patisserie nicht mein Lieblingsbetätigungsfeld in der Küche ist.

Johannisbeerparfait mit Zimtcracker

Johannisbeerparfait mit Zimtcracker

Inspiriert von Mestolo habe ich den Espressosud ausgetauscht gegen eine Melange aus rotem Port und aufgeschlagenem Johannisbeergelee. Außerdem habe ich mir die Wasserbadprozedur geschenkt, weil dies schlicht unnötig ist.
Dies Dessert war übrigens Abschluss des letzten Sonntagsmenus, auf das ich hier in den kommenden Tagen noch eingehen werde. Nur soviel: Es wird ein Gnocchi-Dogma geben, unter anderem.