Käsenudeln, vorzüglich
Veröffentlicht: März 30, 2011 Abgelegt unter: Kulinarik | Tags: Bauerngouda, käsenudeln, parmigiano, pecorino, Semola di grano duro, Tagliatelle ai formaggi 8 KommentareVersprechen brechen, mal wieder. Denn dies ist doch wieder ein Pastapost statt endlich der Beginn der kulinarischen Niederrhein-Saga. Aber aufgemerkt: Unerwartete Tagesfreizeit, der Besitz einer guten Nudelmaschine sowie reichlich Käsereste im Kühlschrank sind eine beinahe zwangsläufige Kombination von Motivationshilfen für die Präparation der ultimativen Pasta ai formaggi. Bevor sich hier also alles um Dinge wie Buttermilch, gelbe Möhren, Mispeln und Pferdefleisch dreht, kurbele ich erst einmal an meiner Marcato.
Dazu habe ich dank guter Beispiele anderer Blogger (u.a. hier und hier) ein Italo-Dogma gebrochen und Hartweizen mit Eiern vermengt. 250g Semola di grano duro mit 2 Eiern und einem Eigelb, etwas Salz. Den Teig ausgiebig von Hand geknetet und zwei Stunden luftdicht verschlossen beiseite gelegt. Käsereste (Parmigiano, Pecorino, uralten Bauerngouda und irgendetwas viertes) gerieben. Mit der Maschine erst Platten, dann Bandnudeln fabriziert und antrocknen lassen. Butter im Wok sanft erhitzt, Käse und eine ordentliche Menge Sahne hinzu, rührend schmelzen lassen. Pasta zwei Minuten gekocht und direkt in die inzwischen mit Muskatnussabrieb verfeinerte Emulsion gehoben. Schwungvoll durchgemischt (daher der Wok) und auf vorgewärmten Tellern angerichtet und mit schwarzem Pfeffer bemahlt.

Tagliatelle ai formaggi
Sahnesaucen mag ich nicht. Eigentlich. Zu eindimensional und fett, Gaumenkleister. Doch dies hier war die Definition von „weich“.
Jetzt kann er kommen, der raue rheinische Frühling.
Klingt gut – mundet bestimmt gut. Wird bestimmt bald nachgebastelt. Da ich morgen eh in Deutschland bin, will ich mal nach dem Bauerngouda (Begriff bis dato mir unbekannt) Ausschau halten. Besten Dank für die Rezeptidee !
P.S. Das Bild unten rechts erinnert mich sehr an die köstlichen „Fettucine Alfredo“ in Rom.
Kommt tatsächlich der römischen Variante nahe.
Bauerngouda – wenn es echter ist – wird aus Rohmilch gekäst und in Holland häufig in hofeigenen Käsereien feilgeboten.
Danke für den raschen und wichtigen Hinweis mit der Rohmilch ! Mal sehen ob ich fündig werde.
Die Fotos verlocken.
Mispeln! Das klingt aber auch vielversprechend. Ich warte mal gespannt auf den niederrheinischen Frühling.
@basler dybli
gerne.
@afra
so soll es sein.
@lakritze
Mispelsträuche- oder -bäume waren hier früher weit verbreitet. Viele Dessertrezepte zeugen davon…
Ja, das hat mein Brockhaus auch gesagt. Im Gemüseladen wurden sie als Exoten gehandelt. Ich mochte sie sehr und werde Deine Berichte alle lesen.
Ich mag auch keine Sahnesoßen. Ich glaube ich probiere sie demnächste mal aus.